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IPIKA - InterProfessionelles und InterKulturelles Arbeiten in Medizin, Pflege und Sozialdienst

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Aufgrund von Migration, Flucht und demografischem Wandel nimmt die Zahl von Patient/innen mit Migrationshintergrund in den Kliniken Deutschlands stetig zu.
Die Charité Universitätsmedizin übernimmt mit ihren drei zentralen Standorten in Berlin einen wichtigen medizinischen Versorgungsauftrag. Sie bietet niedrigschwellige Zugänge zur medizinischen Behandlung für viele Patient/innen mit Migrationshintergrund und Fluchterfahrung.
Daher besteht beim Klinikpersonal ein hoher Bedarf, interkulturelle Kompetenzen zu entwickeln, um die Qualität der medizinischen Versorgung zu gewährleisten.

Im Rahmen des von der Robert Bosch Stiftung geförderten Projekts IPIKA wurde eine Fortbildungsreihe zur Stärkung interkultureller und interprofessioneller Kompetenzen für Ärzt/innen, Pflegekräfte und Sozialdienstmitarbeiter/innen entwickelt und im Zeitraum 2016-2017 an der Charité durchgeführt. Ein Fokus lag unter anderem auf der Versorgung von chronisch kranken und multimorbiden Patient/innen.

Projektpartner neben der Charité Universitätsmedizin (Charité Klinik für Gynäkologie, Charité Comprehensive Cancer Center, Pflegebereich der Charité, Charité International Cooperation und Charité Gesundheitsakademie) war die Alice Salomon Hochschule für Soziale Arbeit in Berlin. Das Projekt hat von der Robert Bosch Stiftung im Rahmen des Programms „Operation Team“ Förderung erhalten.

Das IPIKA-Curriculum umfasste 5 Module (75 Unterrichtseinheiten) mit folgenden Inhalten:

•    Zusammenhänge zwischen Migration und Gesundheit, soziokulturelle Faktoren

•    Interkulturelle Sensibilisierung im Berufsfeld: Interkulturelles Hintergrundwissen zu (chronischer) Krankheit, Rolle von Ärzt/in - Patient/in - Angehörigen

•    Umgang mit Sprachhürden, Arbeit mit Dolmetschern (Sprach- und Kulturmittler/innen)

•    Umgang mit Konflikten und Deeskalation in der Klinik (in interkulturellen Settings)

•    Verbesserung der interprofessionelle Zusammenarbeit und interprofessionelle Vernetzung

•    Selbstreflexion und Perspektivenwechsel

An der Fortbildungsreihe nahmen Ärzt/innen, Pflegekräfte, Sozialdienstmitarbeiter/innen, eine Erziehungswissenschaftlerin (Babylotsin) und eine klinische Linguistin aus unterschiedlichen Bereichen und Kliniken der Charité teil.

Das IPIKA Fortbildungscurriculum zeichnete sich durch eine hohe Praxisrelevanz aus:
So wurde anhand von prototypischen klinischen Situationen und Abläufen kultursensibles und interprofessionelles Handeln geübt, wobei Simulationspatient/innen zum Einsatz kamen und die Arbeit mit professionellen Dolmetscher/innen trainiert wurde. Auch wurden Expert/innen in die Module eingebunden, die in der Beratung und Versorgung von Patient/innen mit Migrationshintergrund und Fluchterfahrung innerhalb und außerhalb der Charité tätig sind.
Die Teilnehmenden erarbeiteten außerdem Vorschläge, um in ihrem direkten Arbeitsumfeld die Versorgung von Patient/innen mit Migrationshintergrund zu verbessern: beispielsweise durch Übersetzung von Patienteninformationen in mehrere relevante Sprachen, den Einsatz von Piktogrammen, die Schaffung einer Intranet Plattform für alle Charité Beschäftigten zu interkulturellen Themen und Fortbildungen von Kolleg/innen für Kolleg/innen.

Das aktuelle Projekt IPIKA Plus (Laufzeit 2018-2019) hat das Ziel, IPIKA Fortbildungsinhalte institutionell nachhaltig innerhalb der Charité und der Alice Salomon Hochschule zu verankern.
So wird ein Curriculum zur Entwicklung interkultureller und interprofessioneller Kompetenzen für Klinikbeschäftigte an der Charité Gesundheitsakademie angeboten. Ferner führt IPIKA Plus interkulturelle Fortbildungen und Train-the-Trainer Einheiten im Integrationsmanagement des Pflegebereichs der Charité durch. Außerdem wird mit der Alice Salomon Hochschule Berlin (ASH) ein berufsbegleitender Zertifikatskurs entwickelt, der ab Wintersemester 2019/20  im Programm des Zentrums für Weiterbildung der ASH für Vertreter/innen verschiedener Gesundheitsberufe buchbar ist.

 

  • Abschlussveranstaltung des IPIKA Projekts mit Zertifikatsübergabe an die Teilnehmenden im April 2017

    Abschlussveranstaltung des IPIKA Projekts mit Zertifikatsübergabe an die Teilnehmenden im April 2017 Bild /

Univ. Prof. Dr. Karl Max Einhäupl, Vorstandsvorsitzender der Charité Universitätsmedizin Berlin (li) und Prof. Dr. Jalid Sehouli, Direktor der Klinik für Gynäkologie, Charité Universitätsmedizin Berlin, Mitinitiator des IPIKA-Projekts (re)