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© Charité | Wiebke Peitz

Pressemitteilung

01.12.2017

Charité und BIH berufen Krebsforscherin Il-Kang Na auf BIH Johanna Quandt Professur

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Mit gezielter Überwachung die Tumorbehandlung verbessern

Prof. Dr. Il-Kang Na und Dekan Prof. Dr. Axel R. Pries. Foto: Corinna Schellhardt
Prof. Dr. Il-Kang Na und Dekan Prof. Dr. Axel R. Pries. Foto: Corinna Schellhardt



Gemeinsame Pressemitteilung des Berliner Instituts für Gesundheitsforschung und der Charité – Universitätsmedizin Berlin


Am 1. Dezember tritt Il-Kang Na die BIH Johanna Quandt Professur „Therapie-induzierte Re-Modellierung in der Immuno-Onkologie“ am Berliner Institut für Gesundheitsforschung/ Berlin Institute of Health (BIH) und der Charité – Universitätsmedizin Berlin an.


Krebs ist nicht gleich Krebs. Bösartige Tumoren entwickeln sich bei jedem Menschen anders. Warum das so ist, verstehen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler immer besser und können Therapien viel präziser und individueller auf Patientinnen und Patienten zuschneiden. Doch welche Auswirkungen hat die gewählte Behandlung auf den Tumor, das Immunsystem und deren Interaktionen? Und wie lässt sich die Therapie anpassen und verbessern? Il-Kang Na sucht Antworten auf diese Fragen und konnte mit ihren bisherigen Arbeiten Immundefekte aufdecken, die durch Therapien hervorgerufen werden und innovative Ideen für neue Therapieansätze liefern. So fand die Forscherin heraus, dass durch Krebstherapien die Bildung, die Funktion und das Überleben körpereigener Immunzellen entscheidend beeinträchtigt wird. Außerdem konnte Na ein Modell entwickeln, mit dem sich die Reaktion bestimmter Immunzellen während einer Zelltherapie beobachten lassen.

Als Johanna Quandt Professorin hat Na ein klares Ziel: Sie will ein Überwachungssystem etablieren, das während der Behandlung genaue Informationen über wichtige Krankheits- und Immunparameter liefert. „Die Therapie eines Patienten wird zunächst anhand von Tumor- und Patientenmerkmalen festgelegt. Ein Therapiewechsel erfolgt meist erst, wenn sich mit klinischen oder bildgebenden Daten nachweisen lässt, dass der Tumor trotz Behandlung weiterwächst und ausbreitet“, sagt Na. „Bis dahin ist einige Zeit vergangenen. Deswegen müssen wir noch viel mehr darauf achten, wie sich der Tumor, seine Umgebung und das Immunsystem durch die Behandlung verändern. Nur so können wir frühzeitig erkennen, dass Patientinnen und Patienten auf ihre Therapie nicht mehr ansprechen.“ Die Veränderungen sind dynamisch und beinträchtigen die Wirksamkeit von Medikamenten sowie die Immunabwehr.

Mithilfe moderner bioanalytischer Hochdurchsatzverfahren will die Professorin ein umfassendes Instrument entwickeln, das zu verschiedenen Zeitpunkten während der Therapie molekulare und genetische Veränderungen erfasst und kontrolliert. So kann die Behandlung von Krebspatientinnen und -patienten individuell angepasst und entscheidend verbessert werden. Zunächst will Na ein Überwachungssystem für Patientinnen und Patienten mit großzelligem B-Zell-Lymphom entwickeln; eine Krebserkrankung deren Ursprungszelle eine Immunzelle ist „Mein Ziel ist es auch, dieses Verfahren langfristig bei unterschiedlichen Behandlungen und Krankheiten anzuwenden – auch jenseits von Krebserkrankungen.“

Il-Kang Na
Il-Kang Na, 1977 in Berlin geboren, studierte Humanmedizin an der Freien Universität Berlin. Im Jahr 2004 promovierte sie dort und ging anschließend für ihre Facharztausbildung und als Postdoc an die Charité. Nach einem Postdoc-Stipendium am Memorial Sloan-Kettering Cancer Center in New York gründete sie 2010 ihre eigene Forschungsgruppe „Angewandte Transplantationsimmunologie“ am Experimental and Clinical Research Center (ECRC) des MDC und der Charité, wo sie 2011 auch habilitierte. Für ihre Forschung erhielt Il-Kang Na bereits zahlreiche Auszeichnungen, darunter Stipendien und Projektförderungen der Deutschen Krebshilfe, der Else Kröner-Fresenius-Stiftung und der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie den BSIO Female Independency Award.

BIH Johanna Quandt Professuren
Il-Kang Na ist nach Petra Ritter und Ute Scholl die dritte Medizinerin, die im Rahmen von drei neu geschaffenen BIH Johanna Quandt Professuren zu Fragen der translationalen Forschung arbeitet. Mit den BIH Johanna Quandt Professuren unterstützt die Stiftung Charité die Einrichtung der W2-Professuren am BIH, gezielt für Frauen. Alle Professuren sind von Beginn an mit einer Dauerperspektive verbunden und verstehen sich daher auch als Modellversuch für einen echten Tenure Track. Eine weitere Besonderheit der BIH Johanna Quandt Professuren besteht darin, dass die Bewerberinnen das Gebiet ihrer Professur selbst bestimmen. Entscheidend für die Auswahl war die innovative und interdisziplinäre Ausrichtung mit translationalen Ansatz. Durch die BIH Johanna Quandt Professuren stärken das BIH, die Charité und die Stiftung Charité die Chancengleichheit innerhalb der Berliner Gesundheitsforschung.

Kontakt

Uwe Dolderer
Leiter der Unternehmenskommunikation und Pressesprecher
Charité – Universitätsmedizin Berlin
t: +49 30 450 570 400



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